Vorwort
Winter in Clausthal-Zellerfeld
Die Winter in der erten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren genauso
wechselhaft wie die Winter in den letzten 50 Jahren. Was sich geändert
hat, sind nur die Geräte zur Schneebeseitigung und die Menschen,
die über den Einsatz der Geräte bestimmen.
Ich weiß, wovon ich schreibe:
Am 01.07.1960 wurde ich als Steinsetzer von der Bergstadt Clausthal-Zellerfeld
eingestellt. Mein erster Wintereinsatz war auf dem Streufahrzeug. Der
Streuwagen war ein VW-Transporter mit einem Nachläufer als Streumaschine.
Dieser VW-Transporter gehörte der Gärtnerei und wurde im Winter
vom Bauhof als Streuwagen ausgeliehen, da der Bauhof selbst keine Fahrzeuge
haben durfte. Das Fuhrgewerbe war dagegen. Ich mußte mit einem umgestülpten
Eimer, in gebückter Haltung sitzend, die Streumaschine mit Streumaterial
beschicken. Wenn der Wagen geleert war und ich diesen verließ, war
ich krückenlahm (kreuzlahm) und konnte mich kaum noch rühren.
Als Vertreter der Arbeiter im Personalrat bekam ich auch die ersten Verbindungen
zur Verwaltung. Ich konnte schon für den nächsten Winter einen
3,5t LKW für den Streudienst durchsetzen. Endlich konnte man aufrecht
stehen und war nicht mehr so kaputt.
Im Sommer 1962 forderte mich der damalige Stadtdirektor W. Raatz auf,
mich als Aufseher zu bewerben, weil der amtierende das Amt nicht mehr
ausführen wollte. Nach tagelangen Überlegungen bewarb ich mich.
Ich wußte, daß der Bauhof in seiner Gesamtheit in einem desolaten
Zustand war und den Anforderungen, die durch die Entwicklung in Clausthal-Zellerfeld
auf den Bauhof zukamen, nicht gewachsen war. Dieses zu ändern sah
ich für mich als eine große Herausforderung und Aufgabe an.
Die Schwierigkeiten, die auf mich zukamen, erkannte ich damals noch nicht.
Ich wußte nichts von der umständlichen Arbeitsweise der Verwaltung
und des Rates.
Als von der Verwaltung eine neue Ortssatzung aufgestellt war, mußten
der Bauamtsleiter und der Leiter des Ordnungsamtes Pläne für
die Straßenreinigung erstellen. Man zog mich hinzu und dadurch lernte
ich die Bergstadt bis ins kleinste Detail kennen.
Es wurden für Clausthal sechs und für Zellerfeld vier Stationen
eingerichtet.
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