Schlußwort
Nachdem ich nun schon elf Jahre im Ruhestand bin und Abstand vom Berufsleben
habe kommen mir Zweifel, ob der jetzige Bauhof einen solchen Winter wie
1987 bewältigen kann. Ohne Rücksicht auf die Winterzeit wurden
verkehrsberuhigende Maßnahmen aufgebaut. Diese Maßnahmen sind
Hindernisse, die die Schneeräumung verlangsamen, vertäuern und
Schäden an Räumfahrzeugen und Fahrzeugen von Verkehrsteilnehmern
verursachen können. Für mich ist dieses schlicht und einfach
Firlefanz und Geldver-schwendung. Eine Verkehrsbeschränkung von 30
km hätte auch genügt. Das dafür ausgegebene Geld hätte
sinnvoller verwendet werden können. Die Zweifel verstärkten
sich noch als ich hörte, daß im Stadtteil Clausthal die Fußwege
der Bundesstraßen und einzelner Nebenstraßen zugepflügt
oder zugefräst wurden. Ich glaubte an einen Karnevalsscherz. Nein,
es war kein Karnevalsscherz sondern tatsächlich auf Anordnung geschehen.
Um die Zweifel der Bürger haben, wieder auszumer-zen bedarf es einer
Änderung im Umgang mit dem Winter. Die sehr guten Geräte, die
dem Bauhof zur Verfügung stehen, müssen nur sinnvoll und effektiver
eingesetzt werden. Während die Pflüge die Straßen räumen,
müssen die Schneefräsen schon in den Außenbezirken die
Verwehungen beseitigen. Innerhalb der Stadt bieten sich die Straßen
nach Altenau, zur Tannenhöhe, die Berliner Straße und viele
Parkplätze sowie Engpässe zum Wegblasen des Schnees an. Auch
die Schneeabfuhr mit eigenen Fahrzeugen muß gleich nach der Räumung
vorgenommen werden. Die Schneewechselvorrichtung, die damals vom Bauhof
in Zusammenarbeit mit der Firma Schmidt entwickelt wurde, verkürzt
den Umbau der Fahrzeuge vom Pflügen zum Abfahren erheblich. So ist
eine Abfuhr des Schnees an den Bundesstraßen frühzeitig mit
eigenen Fahrzeugen möglich. Sollten Überstunden benötigt
werden, müssen sie geleistet werden. Es sollte nicht erlaubt werden,
angefallene Überstunden am nächsten Tag abzufeiern, sondern
erst wenn es die Schneelage erlaubt. Fremdfahrzeuge sollten nur im Notfall
eingesetzt werden. Anordnungen, welche die Schneeräumung betreffen,
sollten wieder dem Bauhofleiter übertragen werden denn dieser kennt
sich hier mit den Örtlichkeiten besser aus als irgend ein Verwalter.
Auch die letzten Zweifel der Bürger würden damit ausgeräumt
werden, denn diese befürchten, daß es ihnen so ergeht wie den
Anliegern der Adolph-Römer-Straße, die im Winter 1998 den Schnee
auf eigene Kosten abfahren lassen mußten.
Günther Rosenthal
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