Zusammenfassung.

Diese kleine Abhandlung, in deren Mittepunkt die Freiflut "Zellbach" steht, soll wieder Klarheit schaffen über eine seit langem begangene Namensverwechselung. Diese Na-mensverfälschung hat ihren Ursprung vermutlich im Jahre 1581, als der Zeichner der sogenannten Streitkarte einige Gräben mit falschen Namen versehen hat. Der Zeichner dieser Karte war sehr warscheinlich kein Oberharzer und hat diese Streitkarte nach den Angaben Dritter, die mit den Örtlichkeiten auch unzureichend vertraut waren, beschriftet. Es ist jedoch zu vermuten, dass der Zeichner die geographischen Gegebenheiten mindestens einmal selbst in Augenschein genommen hat. Denn wenn der Zeichner zum Beispiel von der Bremerhöhe und von der Burgstätterstrasse aus, das Revier im Augenschein genommen hat, hat er die wasserbaulichen Elemente die hervorragten zwar sehen können, aber die viel tiefergelegene verwachsene Freiflut nicht. Sollte er aber nur durch Skitzen oder Notizen von Beratern diese Karte in seiner Heimat gezeichnet haben, können solche Fehler wie auf der Streitkarte sichtbar sind, leicht entstehen.

Die eingeflossenen Irrtümer haben nun zur Folge, dass bis zum heutigen Tage auch die falsche Benennung der Frei-flut im Umlauf ist. Die Nutzung der Wasser für bergbauliche Zwecke in Zellerfeld und in Clausthal haben im Laufe der Zeit dass ihrige dazu getan, die falsche Benennung durch ihre Augenscheinlichkeit zu unterstreichen. So wurde zum Beispiel die wirkliche Freiflut "Zellbach" in ihrem Oberlauf fast vollständig abgeleitet und in den Unteren Eschenbacher Teich geführt. Damit kommen von den Zellbachwassern in ihrem natürlichen Bachlauf, an der Stelle zwischen Zellerfeld und Clausthal, wo auch die Hornbachwasser hinzutreten, kaum noch welche an.

Die Hornbachwasser wurden in den Bergwerksbetrieben des Burgstätter Zuges ebenso "abgearbeitet" und schliess-lich zum Teil im Rosenhöfer Revier über den Bremerhöher Graben, zum Teil nach Überleitung durch den Frankenscharn-Stollen in der Communion genutzt. So waren dann die Wasser an dieser Stelle des Zusammenflusses der beiden Bäche zwangsläufig zu einem unbedeutenden Rinnsal geschrumpft. Kein Wunder also, wenn die beiden Rinnsale ganz allgemein zusammen mit ihren richtigen Namen die Beachtung verloren. Die Gewöhnung, gepaart mit Unkenntnis, führten dann dazu, dass bis heute bei vielen Bewohnern unserer Stadt, der Hornbach mit Zellbach bezeichnet wird.

Die vorliegende Schrift soll nun ihr Möglichstes tun, diese Falschbenennungen abzubauen. Der Autor hofft, dass er dafür Verständnis und beim örtlichen Verwaltungsschef mit seinem Gemeinderat und nicht zuletzt bei den örtlichen Historikern, die doch immer ihren Willen zum Be-wahren historischer Belange betonen, Unterstützung findet.


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