Je nach Größe wurden sie mit einem oder zwei
Arbeitern besetzt. Die Räum- und Streupläne für Fahrzeuge
wurden nach der Wertigkeit der Straßen eingeteilt. Im Zuge der Schneeräumung
wurde die Einfahrt zum Krankenhaus, sowie Hauseinfahrten der Ärzte
und die Einfahrten zur Feuerwehr berücksichtigt.
Jetzt war es an der Zeit, alle Arbeiter auf die neuen Pläne umzustellen.
Es war schwer, die Arbeiter aus ihrem alten eingefahrenen Trott herauszubekommen
und in die neuen Pläne einzuweisen. Um bei Unfällen, die eventuell
durch ein Gericht geklärt werden mußten, bestehen zu können,
mußten sie Streuzettel mit minütlicher Zeitangabe ausfüllen.
Die Streuzettel beinhalteten auch die Wasserentnahmestellen für die
Feuerwehr. Die Ausdehnung der Bergstadt durch Erschließungen nach
allen Seiten nahm zu und somit auch die Aufgaben des Bauhofes. Für
kleinere Reparaturen in Schulen, Kindergärten, auf Spielplätzen,
Mobiliar in Verwaltung und Sporthallen mußten die Handwerker des
Bauhofes eingesetzt werden, weil die Fachfirmen hierfür keine Zeit
hatten. Das Gleiche galt für Arbeiten im Tiefbau, Flickarbeiten an
Straßendecken, Fußwegen, Kanalschächten und Gräben.
Diese Arbeiter wurden im Winter auf den Stationen mit eingesetzt. Durch
die Ausdehnung der Bergstadt wurden auch zwei Unimogs und eine Fräse
beschafft.
Winter 1969/1970
In diesem Winter waren bis Mitte Februar alle Straßen und Parkplätze
gut befahrbar. Als aber zum Ende des Monats erneut erhebliche Schneefälle
mit Schneeverwehungen eintraten, wurde der Einsatz der Räumfahrzeuge
auf 18 Stunden am Tag und der der Fräse und den Abfuhrfahrzeugen
auf "rund um die Uhr" verlängert. Auch der zusätzliche
Einsatz von Ladegeräten von privaten Baufirmen konnte den Schneenotstand
nicht verhindern. Da die Gehöfte in den Außenbezirken und die
Zufahrtsstraßen zu den benachbarten Orten durch Schneeverwehungen
nicht mehr zu erreichen waren, wurde der Notstand ausgerufen. Pioniere
der Bundeswehr mit LKWs und schweren Ladegeräten kamen in der Bergstadt
zum Einsatz. Alle eingesetzten Kräfte haben ihr Menschenmöglichstes
getan, um den Notstand schnell zu beenden. Durch den Ausruf des Notstandes
konnten auch uneinsichtige Autobesitzer durch kostenpflichtiges Abschleppen
der Fahrzeuge dazu gebracht werden, ihre PKWs z. B. auf den angebotenen
Schützenplätzen zu parken.
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